Die koronare Herzkrankheit zählt zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland und führt sowohl zu hohen gesellschaftlichen als auch zu individuellen Belastungen bei Patient:innen. Zum effektiven Krankheitsmanagement der koronaren Herzkrankheit zählt regelmäßige körperliche Aktivität wie Bewegung im Alltag und Sport. Hausärztliche Beratungsgespräche zu Bewegung können dazu beitragen, dass Patient:innen körperlich aktiver werden und dadurch ihre Beschwerden reduzieren sowie ihre Lebensqualität verbessern. Doch wie können diese Gespräche wirksam und gut umsetzbar gestaltet werden?
Diesem Thema widmet sich die seit 2022 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Studie OptiCor – Optimierung des Managements der koronaren Herzkrankheit durch Training von Hausärzt:innen in der Kurzberatung zur körperlichen Aktivität.
Die Studie hat das Ziel, gemeinsam mit Hausärzt:innen und Patient:innen Strategien zu entwickeln und zu prüfen, kurze Beratung zu Bewegung in der hausärztlichen Versorgung wirksam und zeitsparend umzusetzen. Dazu soll ein an den tatsächlich erkannten Bedarfen orientiertes Training zur hausärztlichen Beratung von Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit zum Thema Bewegung entwickelt, umgesetzt und auf Wirksamkeit geprüft werden.
Die Studie besteht aus drei Arbeitsphasen, die über einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt werden: In der 1. Phase findet eine Bedarfsanalyse und die Entwicklung des Trainings für Hausärzt:innen statt (Studienjahre 1-2), in der 2. Phase wird das hausärztliche Training erstmals pilotiert und optimiert (Studienjahre 2-3), und in der 3. Phase wird die Wirksamkeit des entwickelten Trainings geprüft (Studienjahre 4-5).
Zu Beginn werden Erfahrungen, Herausforderungen und Bedarfe von Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit und Hausärzt:innen in der hausärztlichen Beratung mit Blick auf das Thema Bewegung ermittelt. Dies erfolgt sowohl über eine deutschlandweite, bevölkerungsrepräsentative Befragung von etwa 1000 Personen mit selbstberichteter koronarer Herzkrankheit als auch über qualitative Forschungs-interviews und Fokusgruppen (moderierte Gruppendiskussionen) mit Hausärzt:innen und Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit. Auf Grundlage dieser Ergebnisse erfolgt eine gemeinsame und systematische Entwicklung eines Trainings zu hausärztlicher Beratung zu Bewegung bei koronarer Herzkrankheit.
In einem zweiten Schritt wird das erarbeitete hausärztliche Training – wissenschaftlich begleitet – probeweise umgesetzt, um es dann gemeinsam mit Hausärzt:innen und Patient:innen weiter zu optimieren.
Im Rahmen einer Evaluationsstudie (zweiarmige, cluster-randomisierte kontrol-lierte Studie) soll die Wirksamkeit des entwickelten Trainings für Hausärzt:innen geprüft werden. Hier ist die Teilnahme von 50 Hausarztpraxen und 600 Patient:innen aus Nordrhein-Westfalen mit einer koronaren Herzkrankheit geplant. Die Studie soll zeigen, ob das hausärztliche Training eine wirksame Strategie darstellt, Beratung zur Bewegung für Hausärzt:innen gut umsetzbar und für Patient:innen gut annehmbar zu gestalten. Sollte dies der Fall sein, werden anschließend Ansätze entwickelt und geprüft, das Training für Hausärzt:innen zugänglich zu machen.
Ihre Erfahrungen aus der täglichen hausärztlichen Praxis sind für unsere Forschungsarbeit sehr wichtig!
Im Juni 2023 konnte die erste Projektphase erfolgreich abgeschlossen werden. Wir danken 49 Hausärzt:innen für ihre Studienteilnahme!
Im Rahmen der Pilotierung im Jahr 2024 freuen wir uns wieder über hausärztliche Unterstützung. Dafür informieren wir Sie hier frühzeitig.
Telefon: 0211 – 81 0 66 22
Fax: 0211 – 81 015 0 66 22
Email: opticor@med.uni-duesseldorf.de
Bei Interesse können Sie uns auch in anderen Projektphasen im Verlauf der Studie unterstützen. Schreiben Sie uns dazu einfach an opticor@med.uni-duesseldorf.de.
PD Dr. Sabrina Kastaun
Institut für Allgemeinmedizin (ifam)
Centre for Health and Society (chs)
Forschungsschwerpunkt Patient-Arzt-Kommunikation
Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
opticor@med.uni-duesseldorf.de